Die grösste Stadt der Schweiz produziert den grössten Teil ihres Stroms, der ländliche Kanton hingegen muss viel zukaufen. Krieg in der Ukraine, daraus resultierende Gasknappheit und besonders heißer und niederschlagsarmer Sommer: Die Sorge vor einem harten Winter in Sachen Strom wächst. Die ersten Energieversorger haben bereits kräftige Preiserhöhungen angekündigt. Laut den Verantwortlichen von Energie Wasser Luzern steigen die Preise in der Stadt Luzern und Umgebung ab Januar um 24 Prozent. In der Aargauer Gemeinde Zofingen werden es sogar 42 Prozent sein. In Basel dürfte der Anstieg mit 12 bis 15 Prozent etwas bescheidener ausfallen. Die Region Seeland hat es schwer getroffen: Laut den Verantwortlichen der Energie Seeland AG muss der Strom für einen typischen Haushalt dort um 80 Prozent teurer werden. Die Stromrechnungen dürften für viele im nächsten Jahr höher ausfallen als in diesem Jahr. Aber die Entwicklung ist nicht überall gleich akut. Ein Vergleich zwischen der grössten Schweizer Stadt und einem ländlichen Kanton verdeutlicht dies.
Obwalden: Bei Wasserknappheit marktabhängig
Die Stromprojekte in Obwalden (EWO) haben für 2023 eine Preiserhöhung von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr angekündigt: Das entspricht rund 31 Franken pro Monat oder 372 Franken pro Jahr mehr für einen durchschnittlichen Haushalt im Kanton (5-Zi Wohnung mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden).
Im Bergkanton wird Wasserkraft genutzt. Rund 85 Prozent des selbst erzeugten Stroms stammen aus zwei Wasserkraftwerken. eine in Giswil und eine bei Melchsee-Frutt.
Legende: Der Lungernsee in Obwalden: Im ländlichen Kanton will man auch in Zukunft auf Wasserkraft setzen. Obwaldner Stromprojekte erwarten für 2023 ein Produktionsvolumen im normalen Bereich. Keystone / Urs Flüeler
In normalen Jahren, insbesondere im Sommer, kann ein Großteil der Nachfrage gedeckt werden. In den Wintermonaten werden jedoch bereits rund 70 % der Nachfrage auf dem freien Markt eingekauft. Aufgrund der Dürre der letzten Monate geschah dies früher in diesem Jahr.
Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Strompreisspitze überschritten haben.
„Seit Juli stehen unsere Kraftwerke eigentlich still. Wenn es zwischendurch regnet, können wir gelegentlich für ein paar Stunden wieder Strom erzeugen», sagt Thomas Baumgartner, CEO der Stromprojekte Obwalden. Notwendigerweise mussten sich die Verantwortlichen an den freien Markt wenden – und dort zu „extrem hohen“ Preisen einkaufen, so Baumgartner.
Der Schweizer Strommarkt
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In der Schweiz gibt es über 1000 sogenannte Verteilnetzbetreiber für die Stromverteilung bis zum Hausanschluss. Etwa 630 von ihnen haben eine Betreuungspflicht. Dazu gehören Grossunternehmen wie Alpiq, aber auch kleinere kantonale und kommunale Kraftwerke. 70 Prozent aller Anbieter haben keine eigenen Kraftwerke. Sie sind auf den freien Markt angewiesen. Daher wird ein Großteil des in der Schweiz verbrauchten Stroms zugekauft. Da auch Unternehmen mit eigenen Kraftwerken teilweise günstigeren Strom im Ausland einkaufen, beträgt der Anteil des im Ausland eingekauften Stroms an der Gesamtmenge laut Expertenauskunft aus dem Jahr 2018 etwa fünf Sechstel. Quelle: Faktenblatt Strommarkt Schweiz 2018 UVEK Von einem Klumpenrisiko will der EWO-Chef aber nichts wissen. Er erwartet, dass die Preise im nächsten Jahr sinken. Und auch das Wasser soll wieder fließen: „Wir erwarten für 2023 etwa die gleiche Durchflussmenge wie in normalen Jahren.“
Zürich: Diversifikation und eigene Kraftwerke
Anders ist die Situation in der Stadt Zürich. Gemäss dem kommunalen Elektrizitätswerk EWZ steigen die Kosten für die Grundversorgung 2023 ganz leicht: um maximal 45 Franken für das ganze Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Das ist nur ein Achtel der Zunahme in Obwalden. Hinweis: EWZ-Kunden können zwischen verschiedenen Stromoptionen wählen. Die erwarteten Preiserhöhungen beziehen sich auf das Basisangebot. Keystone / Christian Beutler EWZ kann dies sicherstellen, weil es eine Vielzahl von Stromquellen in seinen Strommix einbezieht – und vor allem über eigene Kraftwerke verfügt. Dazu gehören Wasser- und Windparks sowie Photovoltaikanlagen in Zürich, Graubünden und weiteren europäischen Ländern. Bildunterschrift: Die Albigna-Staumauer im Bergell, Graubünden: EWZ installierte vor rund zwei Jahren Photovoltaikanlagen auf dem Stausee. Keystone / Gian Ehrenzeller Man weiß, dass man sich in einer komfortablen Situation befindet, erklärt EWZ-Mediensprecher Thöme Jeitziner: „Wir haben das Glück, eigene Kraftwerke zu haben.“ Vor über 100 Jahren haben die Zürcherinnen und Zürcher den Bau von Wasserkraftwerken in Graubünden genehmigt und profitieren heute davon. Aber auch der heisse und trockene Sommer ging nicht spurlos an EWZ vorbei. In Zukunft müssen möglicherweise Stauseen im Sommer geschlossen werden, um Wasser für den Winter zu sparen. „Deshalb müssen wir vor allem in die Solarenergie expandieren“, sagt Jeitziner.
Auch die Netzbetreiberin Swissgrid erhöht die Preise
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Swissgrid mit Sitz in Aarau ist für das Höchstspannungsnetz in der Schweiz verantwortlich. Bereits im März hatten die Behörden angekündigt, die Tarife für die Pflichtbeiträge, die Energieversorger im nächsten Jahr an sie zahlen müssen, zu erhöhen. Wie das Unternehmen errechnet, wird diese Gebühr für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden durchschnittlich 70 Franken betragen. Der Kostenanteil liegt laut Swissgrid bei acht Prozent der Gesamtkosten für Strom. Grund für den Anstieg sind die aktuellen Schwankungen auf dem Strommarkt. Am 1. September müssen auch die übrigen Netzbetreiber ihre Preise für 2023 offenlegen. Es wird mit weiteren kräftigen Preiserhöhungen gerechnet und der Strompreisanstieg wird Experten zufolge auch im kommenden Jahr nicht begrenzt sein Sie machen darauf aufmerksam, dass es sich lohnt, eigenen Strom zu erzeugen – zum Beispiel in Form von Solarpanels auf dem eigenen Dach.
title: “Kraftwerke Im Vorteil Strompreise 2023 In Z Rich Stabil In Obwalden Deutlich Teurer News Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-03” author: “Terrance Unger”
Die grösste Stadt der Schweiz produziert den grössten Teil ihres Stroms, der ländliche Kanton hingegen muss viel zukaufen. Krieg in der Ukraine, daraus resultierende Gasknappheit und besonders heißer und niederschlagsarmer Sommer: Die Sorge vor einem harten Winter in Sachen Strom wächst. Die ersten Energieversorger haben bereits kräftige Preiserhöhungen angekündigt. Laut den Verantwortlichen von Energie Wasser Luzern steigen die Preise in der Stadt Luzern und Umgebung ab Januar um 24 Prozent. In der Aargauer Gemeinde Zofingen werden es sogar 42 Prozent sein. In Basel dürfte der Anstieg mit 12 bis 15 Prozent etwas bescheidener ausfallen. Die Region Seeland hat es schwer getroffen: Laut den Verantwortlichen der Energie Seeland AG muss der Strom für einen typischen Haushalt dort um 80 Prozent teurer werden. Die Stromrechnungen dürften für viele im nächsten Jahr höher ausfallen als in diesem Jahr. Aber die Entwicklung ist nicht überall gleich akut. Ein Vergleich zwischen der grössten Schweizer Stadt und einem ländlichen Kanton verdeutlicht dies.
Obwalden: Bei Wasserknappheit marktabhängig
Die Stromprojekte in Obwalden (EWO) haben für 2023 eine Preiserhöhung von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr angekündigt: Das entspricht rund 31 Franken pro Monat oder 372 Franken pro Jahr mehr für einen durchschnittlichen Haushalt im Kanton (5-Zi Wohnung mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden).
Im Bergkanton wird Wasserkraft genutzt. Rund 85 Prozent des selbst erzeugten Stroms stammen aus zwei Wasserkraftwerken. eine in Giswil und eine bei Melchsee-Frutt.
Legende: Der Lungernsee in Obwalden: Im ländlichen Kanton will man auch in Zukunft auf Wasserkraft setzen. Obwaldner Stromprojekte erwarten für 2023 ein Produktionsvolumen im normalen Bereich. Keystone / Urs Flüeler
In normalen Jahren, insbesondere im Sommer, kann ein Großteil der Nachfrage gedeckt werden. In den Wintermonaten werden jedoch bereits rund 70 % der Nachfrage auf dem freien Markt eingekauft. Aufgrund der Dürre der letzten Monate geschah dies früher in diesem Jahr.
Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Strompreisspitze überschritten haben.
„Seit Juli stehen unsere Kraftwerke eigentlich still. Wenn es zwischendurch regnet, können wir gelegentlich für ein paar Stunden wieder Strom erzeugen», sagt Thomas Baumgartner, CEO der Stromprojekte Obwalden. Notwendigerweise mussten sich die Verantwortlichen an den freien Markt wenden – und dort zu „extrem hohen“ Preisen einkaufen, so Baumgartner.
Der Schweizer Strommarkt
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In der Schweiz gibt es über 1000 sogenannte Verteilnetzbetreiber für die Stromverteilung bis zum Hausanschluss. Etwa 630 von ihnen haben eine Betreuungspflicht. Dazu gehören Grossunternehmen wie Alpiq, aber auch kleinere kantonale und kommunale Kraftwerke. 70 Prozent aller Anbieter haben keine eigenen Kraftwerke. Sie sind auf den freien Markt angewiesen. Daher wird ein Großteil des in der Schweiz verbrauchten Stroms zugekauft. Da auch Unternehmen mit eigenen Kraftwerken teilweise günstigeren Strom im Ausland einkaufen, beträgt der Anteil des im Ausland eingekauften Stroms an der Gesamtmenge laut Expertenauskunft aus dem Jahr 2018 etwa fünf Sechstel. Quelle: Faktenblatt Strommarkt Schweiz 2018 UVEK Von einem Klumpenrisiko will der EWO-Chef aber nichts wissen. Er erwartet, dass die Preise im nächsten Jahr sinken. Und auch das Wasser soll wieder fließen: „Wir erwarten für 2023 etwa die gleiche Durchflussmenge wie in normalen Jahren.“
Zürich: Diversifikation und eigene Kraftwerke
Anders ist die Situation in der Stadt Zürich. Gemäss dem kommunalen Elektrizitätswerk EWZ steigen die Kosten für die Grundversorgung 2023 ganz leicht: um maximal 45 Franken für das ganze Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Das ist nur ein Achtel der Zunahme in Obwalden. Hinweis: EWZ-Kunden können zwischen verschiedenen Stromoptionen wählen. Die erwarteten Preiserhöhungen beziehen sich auf das Basisangebot. Keystone / Christian Beutler EWZ kann dies sicherstellen, weil es eine Vielzahl von Stromquellen in seinen Strommix einbezieht – und vor allem über eigene Kraftwerke verfügt. Dazu gehören Wasser- und Windparks sowie Photovoltaikanlagen in Zürich, Graubünden und weiteren europäischen Ländern. Bildunterschrift: Die Albigna-Staumauer im Bergell, Graubünden: EWZ installierte vor rund zwei Jahren Photovoltaikanlagen auf dem Stausee. Keystone / Gian Ehrenzeller Man weiß, dass man sich in einer komfortablen Situation befindet, erklärt EWZ-Mediensprecher Thöme Jeitziner: „Wir haben das Glück, eigene Kraftwerke zu haben.“ Vor über 100 Jahren haben die Zürcherinnen und Zürcher den Bau von Wasserkraftwerken in Graubünden genehmigt und profitieren heute davon. Aber auch der heisse und trockene Sommer ging nicht spurlos an EWZ vorbei. In Zukunft müssen möglicherweise Stauseen im Sommer geschlossen werden, um Wasser für den Winter zu sparen. „Deshalb müssen wir vor allem in die Solarenergie expandieren“, sagt Jeitziner.
Auch die Netzbetreiberin Swissgrid erhöht die Preise
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Swissgrid mit Sitz in Aarau ist für das Höchstspannungsnetz in der Schweiz verantwortlich. Bereits im März hatten die Behörden angekündigt, die Tarife für die Pflichtbeiträge, die Energieversorger im nächsten Jahr an sie zahlen müssen, zu erhöhen. Wie das Unternehmen errechnet, wird diese Gebühr für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden durchschnittlich 70 Franken betragen. Der Kostenanteil liegt laut Swissgrid bei acht Prozent der Gesamtkosten für Strom. Grund für den Anstieg sind die aktuellen Schwankungen auf dem Strommarkt. Am 1. September müssen auch die übrigen Netzbetreiber ihre Preise für 2023 offenlegen. Es wird mit weiteren kräftigen Preiserhöhungen gerechnet und der Strompreisanstieg wird Experten zufolge auch im kommenden Jahr nicht begrenzt sein Sie machen darauf aufmerksam, dass es sich lohnt, eigenen Strom zu erzeugen – zum Beispiel in Form von Solarpanels auf dem eigenen Dach.
title: “Kraftwerke Im Vorteil Strompreise 2023 In Z Rich Stabil In Obwalden Deutlich Teurer News Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-24” author: “Lillian Jones”
Die grösste Stadt der Schweiz produziert den grössten Teil ihres Stroms, der ländliche Kanton hingegen muss viel zukaufen. Krieg in der Ukraine, daraus resultierende Gasknappheit und besonders heißer und niederschlagsarmer Sommer: Die Sorge vor einem harten Winter in Sachen Strom wächst. Die ersten Energieversorger haben bereits kräftige Preiserhöhungen angekündigt. Laut den Verantwortlichen von Energie Wasser Luzern steigen die Preise in der Stadt Luzern und Umgebung ab Januar um 24 Prozent. In der Aargauer Gemeinde Zofingen werden es sogar 42 Prozent sein. In Basel dürfte der Anstieg mit 12 bis 15 Prozent etwas bescheidener ausfallen. Die Region Seeland hat es schwer getroffen: Laut den Verantwortlichen der Energie Seeland AG muss der Strom für einen typischen Haushalt dort um 80 Prozent teurer werden. Die Stromrechnungen dürften für viele im nächsten Jahr höher ausfallen als in diesem Jahr. Aber die Entwicklung ist nicht überall gleich akut. Ein Vergleich zwischen der grössten Schweizer Stadt und einem ländlichen Kanton verdeutlicht dies.
Obwalden: Bei Wasserknappheit marktabhängig
Die Stromprojekte in Obwalden (EWO) haben für 2023 eine Preiserhöhung von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr angekündigt: Das entspricht rund 31 Franken pro Monat oder 372 Franken pro Jahr mehr für einen durchschnittlichen Haushalt im Kanton (5-Zi Wohnung mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden).
Im Bergkanton wird Wasserkraft genutzt. Rund 85 Prozent des selbst erzeugten Stroms stammen aus zwei Wasserkraftwerken. eine in Giswil und eine bei Melchsee-Frutt.
Legende: Der Lungernsee in Obwalden: Im ländlichen Kanton will man auch in Zukunft auf Wasserkraft setzen. Obwaldner Stromprojekte erwarten für 2023 ein Produktionsvolumen im normalen Bereich. Keystone / Urs Flüeler
In normalen Jahren, insbesondere im Sommer, kann ein Großteil der Nachfrage gedeckt werden. In den Wintermonaten werden jedoch bereits rund 70 % der Nachfrage auf dem freien Markt eingekauft. Aufgrund der Dürre der letzten Monate geschah dies früher in diesem Jahr.
Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Strompreisspitze überschritten haben.
„Seit Juli stehen unsere Kraftwerke eigentlich still. Wenn es zwischendurch regnet, können wir gelegentlich für ein paar Stunden wieder Strom erzeugen», sagt Thomas Baumgartner, CEO der Stromprojekte Obwalden. Notwendigerweise mussten sich die Verantwortlichen an den freien Markt wenden – und dort zu „extrem hohen“ Preisen einkaufen, so Baumgartner.
Der Schweizer Strommarkt
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In der Schweiz gibt es über 1000 sogenannte Verteilnetzbetreiber für die Stromverteilung bis zum Hausanschluss. Etwa 630 von ihnen haben eine Betreuungspflicht. Dazu gehören Grossunternehmen wie Alpiq, aber auch kleinere kantonale und kommunale Kraftwerke. 70 Prozent aller Anbieter haben keine eigenen Kraftwerke. Sie sind auf den freien Markt angewiesen. Daher wird ein Großteil des in der Schweiz verbrauchten Stroms zugekauft. Da auch Unternehmen mit eigenen Kraftwerken teilweise günstigeren Strom im Ausland einkaufen, beträgt der Anteil des im Ausland eingekauften Stroms an der Gesamtmenge laut Expertenauskunft aus dem Jahr 2018 etwa fünf Sechstel. Quelle: Faktenblatt Strommarkt Schweiz 2018 UVEK Von einem Klumpenrisiko will der EWO-Chef aber nichts wissen. Er erwartet, dass die Preise im nächsten Jahr sinken. Und auch das Wasser soll wieder fließen: „Wir erwarten für 2023 etwa die gleiche Durchflussmenge wie in normalen Jahren.“
Zürich: Diversifikation und eigene Kraftwerke
Anders ist die Situation in der Stadt Zürich. Gemäss dem kommunalen Elektrizitätswerk EWZ steigen die Kosten für die Grundversorgung 2023 ganz leicht: um maximal 45 Franken für das ganze Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Das ist nur ein Achtel der Zunahme in Obwalden. Hinweis: EWZ-Kunden können zwischen verschiedenen Stromoptionen wählen. Die erwarteten Preiserhöhungen beziehen sich auf das Basisangebot. Keystone / Christian Beutler EWZ kann dies sicherstellen, weil es eine Vielzahl von Stromquellen in seinen Strommix einbezieht – und vor allem über eigene Kraftwerke verfügt. Dazu gehören Wasser- und Windparks sowie Photovoltaikanlagen in Zürich, Graubünden und weiteren europäischen Ländern. Bildunterschrift: Die Albigna-Staumauer im Bergell, Graubünden: EWZ installierte vor rund zwei Jahren Photovoltaikanlagen auf dem Stausee. Keystone / Gian Ehrenzeller Man weiß, dass man sich in einer komfortablen Situation befindet, erklärt EWZ-Mediensprecher Thöme Jeitziner: „Wir haben das Glück, eigene Kraftwerke zu haben.“ Vor über 100 Jahren haben die Zürcherinnen und Zürcher den Bau von Wasserkraftwerken in Graubünden genehmigt und profitieren heute davon. Aber auch der heisse und trockene Sommer ging nicht spurlos an EWZ vorbei. In Zukunft müssen möglicherweise Stauseen im Sommer geschlossen werden, um Wasser für den Winter zu sparen. „Deshalb müssen wir vor allem in die Solarenergie expandieren“, sagt Jeitziner.
Auch die Netzbetreiberin Swissgrid erhöht die Preise
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Swissgrid mit Sitz in Aarau ist für das Höchstspannungsnetz in der Schweiz verantwortlich. Bereits im März hatten die Behörden angekündigt, die Tarife für die Pflichtbeiträge, die Energieversorger im nächsten Jahr an sie zahlen müssen, zu erhöhen. Wie das Unternehmen errechnet, wird diese Gebühr für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden durchschnittlich 70 Franken betragen. Der Kostenanteil liegt laut Swissgrid bei acht Prozent der Gesamtkosten für Strom. Grund für den Anstieg sind die aktuellen Schwankungen auf dem Strommarkt. Am 1. September müssen auch die übrigen Netzbetreiber ihre Preise für 2023 offenlegen. Es wird mit weiteren kräftigen Preiserhöhungen gerechnet und der Strompreisanstieg wird Experten zufolge auch im kommenden Jahr nicht begrenzt sein Sie machen darauf aufmerksam, dass es sich lohnt, eigenen Strom zu erzeugen – zum Beispiel in Form von Solarpanels auf dem eigenen Dach.
title: “Kraftwerke Im Vorteil Strompreise 2023 In Z Rich Stabil In Obwalden Deutlich Teurer News Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-16” author: “Deloris Hernandez”
Die grösste Stadt der Schweiz produziert den grössten Teil ihres Stroms, der ländliche Kanton hingegen muss viel zukaufen. Krieg in der Ukraine, daraus resultierende Gasknappheit und besonders heißer und niederschlagsarmer Sommer: Die Sorge vor einem harten Winter in Sachen Strom wächst. Die ersten Energieversorger haben bereits kräftige Preiserhöhungen angekündigt. Laut den Verantwortlichen von Energie Wasser Luzern steigen die Preise in der Stadt Luzern und Umgebung ab Januar um 24 Prozent. In der Aargauer Gemeinde Zofingen werden es sogar 42 Prozent sein. In Basel dürfte der Anstieg mit 12 bis 15 Prozent etwas bescheidener ausfallen. Die Region Seeland hat es schwer getroffen: Laut den Verantwortlichen der Energie Seeland AG muss der Strom für einen typischen Haushalt dort um 80 Prozent teurer werden. Die Stromrechnungen dürften für viele im nächsten Jahr höher ausfallen als in diesem Jahr. Aber die Entwicklung ist nicht überall gleich akut. Ein Vergleich zwischen der grössten Schweizer Stadt und einem ländlichen Kanton verdeutlicht dies.
Obwalden: Bei Wasserknappheit marktabhängig
Die Stromprojekte in Obwalden (EWO) haben für 2023 eine Preiserhöhung von knapp 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr angekündigt: Das entspricht rund 31 Franken pro Monat oder 372 Franken pro Jahr mehr für einen durchschnittlichen Haushalt im Kanton (5-Zi Wohnung mit einem Verbrauch von 4500 Kilowattstunden).
Im Bergkanton wird Wasserkraft genutzt. Rund 85 Prozent des selbst erzeugten Stroms stammen aus zwei Wasserkraftwerken. eine in Giswil und eine bei Melchsee-Frutt.
Legende: Der Lungernsee in Obwalden: Im ländlichen Kanton will man auch in Zukunft auf Wasserkraft setzen. Obwaldner Stromprojekte erwarten für 2023 ein Produktionsvolumen im normalen Bereich. Keystone / Urs Flüeler
In normalen Jahren, insbesondere im Sommer, kann ein Großteil der Nachfrage gedeckt werden. In den Wintermonaten werden jedoch bereits rund 70 % der Nachfrage auf dem freien Markt eingekauft. Aufgrund der Dürre der letzten Monate geschah dies früher in diesem Jahr.
Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr die Strompreisspitze überschritten haben.
„Seit Juli stehen unsere Kraftwerke eigentlich still. Wenn es zwischendurch regnet, können wir gelegentlich für ein paar Stunden wieder Strom erzeugen», sagt Thomas Baumgartner, CEO der Stromprojekte Obwalden. Notwendigerweise mussten sich die Verantwortlichen an den freien Markt wenden – und dort zu „extrem hohen“ Preisen einkaufen, so Baumgartner.
Der Schweizer Strommarkt
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In der Schweiz gibt es über 1000 sogenannte Verteilnetzbetreiber für die Stromverteilung bis zum Hausanschluss. Etwa 630 von ihnen haben eine Betreuungspflicht. Dazu gehören Grossunternehmen wie Alpiq, aber auch kleinere kantonale und kommunale Kraftwerke. 70 Prozent aller Anbieter haben keine eigenen Kraftwerke. Sie sind auf den freien Markt angewiesen. Daher wird ein Großteil des in der Schweiz verbrauchten Stroms zugekauft. Da auch Unternehmen mit eigenen Kraftwerken teilweise günstigeren Strom im Ausland einkaufen, beträgt der Anteil des im Ausland eingekauften Stroms an der Gesamtmenge laut Expertenauskunft aus dem Jahr 2018 etwa fünf Sechstel. Quelle: Faktenblatt Strommarkt Schweiz 2018 UVEK Von einem Klumpenrisiko will der EWO-Chef aber nichts wissen. Er erwartet, dass die Preise im nächsten Jahr sinken. Und auch das Wasser soll wieder fließen: „Wir erwarten für 2023 etwa die gleiche Durchflussmenge wie in normalen Jahren.“
Zürich: Diversifikation und eigene Kraftwerke
Anders ist die Situation in der Stadt Zürich. Gemäss dem kommunalen Elektrizitätswerk EWZ steigen die Kosten für die Grundversorgung 2023 ganz leicht: um maximal 45 Franken für das ganze Jahr für einen durchschnittlichen Haushalt. Das ist nur ein Achtel der Zunahme in Obwalden. Hinweis: EWZ-Kunden können zwischen verschiedenen Stromoptionen wählen. Die erwarteten Preiserhöhungen beziehen sich auf das Basisangebot. Keystone / Christian Beutler EWZ kann dies sicherstellen, weil es eine Vielzahl von Stromquellen in seinen Strommix einbezieht – und vor allem über eigene Kraftwerke verfügt. Dazu gehören Wasser- und Windparks sowie Photovoltaikanlagen in Zürich, Graubünden und weiteren europäischen Ländern. Bildunterschrift: Die Albigna-Staumauer im Bergell, Graubünden: EWZ installierte vor rund zwei Jahren Photovoltaikanlagen auf dem Stausee. Keystone / Gian Ehrenzeller Man weiß, dass man sich in einer komfortablen Situation befindet, erklärt EWZ-Mediensprecher Thöme Jeitziner: „Wir haben das Glück, eigene Kraftwerke zu haben.“ Vor über 100 Jahren haben die Zürcherinnen und Zürcher den Bau von Wasserkraftwerken in Graubünden genehmigt und profitieren heute davon. Aber auch der heisse und trockene Sommer ging nicht spurlos an EWZ vorbei. In Zukunft müssen möglicherweise Stauseen im Sommer geschlossen werden, um Wasser für den Winter zu sparen. „Deshalb müssen wir vor allem in die Solarenergie expandieren“, sagt Jeitziner.
Auch die Netzbetreiberin Swissgrid erhöht die Preise
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Swissgrid mit Sitz in Aarau ist für das Höchstspannungsnetz in der Schweiz verantwortlich. Bereits im März hatten die Behörden angekündigt, die Tarife für die Pflichtbeiträge, die Energieversorger im nächsten Jahr an sie zahlen müssen, zu erhöhen. Wie das Unternehmen errechnet, wird diese Gebühr für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden durchschnittlich 70 Franken betragen. Der Kostenanteil liegt laut Swissgrid bei acht Prozent der Gesamtkosten für Strom. Grund für den Anstieg sind die aktuellen Schwankungen auf dem Strommarkt. Am 1. September müssen auch die übrigen Netzbetreiber ihre Preise für 2023 offenlegen. Es wird mit weiteren kräftigen Preiserhöhungen gerechnet und der Strompreisanstieg wird Experten zufolge auch im kommenden Jahr nicht begrenzt sein Sie machen darauf aufmerksam, dass es sich lohnt, eigenen Strom zu erzeugen – zum Beispiel in Form von Solarpanels auf dem eigenen Dach.