Elena Santera: Olympia-Gold als Ziel – Die Schweizer Windsurferin will kein “Surfer-Chick” sein.

Eine Schweizerin möchte mit dem Windsurfen anfangen. Die Schweizer Meisterschaft soll der erste Schritt sein. Ein Schweizer Windsurfer will die Surfwelt im Sturm erobern. 20 Minuten

Windsurferin Elena Santera will Surf-Karriere machen. Sport ist ihre Leidenschaft. Er macht nur ein bisschen Windsurfen.

Elena Santera hat große Pläne – sie soll Olympia-Gold werden. Dies beim Windsurfen in der Foil-Kategorie, einer Teildisziplin des Sports, die 2024 Olympia-Premiere feiert und erst für die nächsten beiden Olympischen Spiele bestätigt ist. Aber der Sport ist nicht nur neu bei den Olympischen Spielen. Es ist auch für den 20-jährigen Santera. Vor knapp zwei Jahren stand der gebürtige Zürcher erstmals auf einem Foil am Gardasee. Doch nach der ersten Fahrt war für sie klar: Sie möchte diesen Sport professionell ausüben. Nur kurze Zeit nach der Premiere ging es mit professionellem Equipment nach Teneriffa. Drei Monate lang trainierte er mit den besten Athleten. Der Start ging schief, wie er in der 20. Minute sagt: „Ich musste die Segel setzen, ich hatte keine Ahnung und es hat eine Stunde gedauert.“

Drei Frauen – ein Plan

Aber Leidenschaft und Wille waren größer als Scham. Der Wille wurde auch durch den ersten Unfall, den Santera erlebte, nicht gebrochen. „Ich durfte mit einem Windsurf-Idol surfen, aber dann kam eine Welle, ich ließ mich fallen und brach ihr Segel“, sagt die Sportlerin schmunzelnd. Ein prägendes, aber auch lustiges Erlebnis für die junge Schweizerin mit tschechischen Wurzeln. Auf Teneriffa traf Santera zwei weitere junge Windsurfer, Helle Oppedal und Sara Wennekes. Die Chemie stimmte sofort und gemeinsam gründeten sie „World of Windsurfgirls“. Sandera erklärt: „Wir haben zusammengearbeitet. Normalerweise sind Sie in einem nationalen Verband. Da der Sport aber noch sehr neu ist, gibt es noch nicht viele Athleten dort. Ich arbeite bei Swiss Sailing, habe aber keinen Coach von dort. Wir entscheiden, wie wir trainieren, wir zahlen unsere eigene Rechnung.” 1/4 Elena Hostage wird Olympia-Gold. 20 Minuten/Ela Celik Der 20-Jährige ist professioneller Windsurfer. 20 Minuten/Ela Celik Er fährt mit einem Van durch die Gegend. 20 Minuten/Ela Celik Es ist nicht immer einfach, vor allem finanziell, da Windsurfen ein Randsport ist. Doch die Vorteile überwiegen, sagt der 20-Jährige: „Wir haben absolute Freiheit. Wir konzentrieren uns auch auf andere Dinge, wie einen Podcast oder psychische Gesundheit.” Santera ist es wichtig, dass die Gruppe nicht als „Surfer-Chicks“ wahrgenommen wird. Sie wollen Aufklärungsarbeit leisten, vor allem im psychischen Bereich, auch weil die junge Schweizerin selbst mit diesen Themen in Berührung gekommen ist. „Ich hatte vier Jahre lang Magersucht. Ich habe mich durch meine Familie und Freunde geoutet», erklärt die Zürcherin. „Ich war wütend auf die Regeln, die mich dazu gebracht haben, und ich möchte es ansprechen. Man muss darüber reden, damit andere nicht damit enden.” Santera weiter: „Ich möchte nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass es mir nicht gut geht. Ich möchte nur zeigen, dass es passieren kann.” Du schämst dich nicht, darüber zu sprechen. «Ich will klarstellen», sagte die Zürcherin. Große gesellschaftliche Tabus gibt es für den 20-Jährigen nicht. Sie spricht auf Instagram und in Podcasts über Finanzen, Sexualität, körperliche und geistige Gesundheit. Auch weil es im Spitzensport eine wichtige Rolle spielt: „Man wird im Sport oft als Nummer gesehen. Du musst Leistung erbringen, denn nur so verdienst du Geld.”

Der Schweizer Meistertitel steht bevor

Er befürchtet nicht, dass solche Probleme auch Sponsoren abschrecken werden. „Wir wollen Unternehmen finden, die unsere Werte teilen und mit ihnen arbeiten und Dinge für sie tun, wie Windsurf-Events für Mitarbeiter oder Themendiskussionen. Wir wollen etwas zurückgeben», sagt die junge Zürcherin. Sponsoren zu finden ist harte Arbeit, aber extrem wichtig, denn so finanziert Santera ihre Karriere. Die Schweizer Meisterschaft findet Anfang September in Silvaplana statt. Santera will liefern. Letztes Jahr war es der dritte Platz. Jetzt muss es der Sieg sein: „Ich weiß, dass meine Leistung viel besser ist als im Vorjahr. Deshalb denke ich, dass ich es gewinnen kann.” An Olympia 2024 in Paris wird es für die Schweizer wohl keine Medaille geben. Oberstes Ziel ist die Qualifikation – 2028 folgt der große Triumph.

Mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus

Dafür rudert Santera auch mit ihrem Studium zurück. Wie ihr Vater will sie in die Chirurgie gehen und studiert deshalb Medizin. Es hat bereits sein erstes Jahr hinter sich. Allerdings ruht sie derzeit mit ihrem Studium. „Im zweiten Jahr müsste ich drei- bis viermal die Woche an der Uni sein. Dieses Jahr war ich vielleicht drei Wochen in der Schweiz. Es ist also unmöglich.” Das Medizinstudium will er aber nicht abbrechen. Klar: Eine medizinische Ausbildung wäre beim Windsurfen ein klares Plus. Denn Verletzungen gehören zu diesem Extremsport dazu. Das spürte auch Santera in ihrer jungen Karriere. „Wenn du mit dieser Geschwindigkeit fällst und auf dem Wasser aufschlägst, fühlt es sich an wie Beton.“ Tatsächlich: Santera verletzte sich einmal am Zeh: „Der war fast abgeschnitten, der hing einfach“, erklärt der Nachwuchssportler. Zu ihrem Glück entdeckte sie ein Bootsmann und zog sie an Land. Von dort brachte er sie mit einem Krankenwagen ab. Im Krankenhaus wurde der Zeh mit sieben Stichen wieder befestigt. Am nächsten Tag nahm Santera noch am Wettbewerb teil.

So funktioniert Foil-Surfen

Dank des Hydrofoils unter dem Board, dem sogenannten Foil, steht das Board auch bei etwas Wind komplett aus dem Wasser. Mit hoher Geschwindigkeit gleiten Sie fast einen Meter über das Wasser. Sportler sind bis zu 60 km/h schnell. „Das ist wie Fliegen“, erklärt Santera. Trotz solcher Horrorgeschichten überwiegt die Leidenschaft für den Sport. „Es ist etwas Fantastisches, wie Fliegen“, versucht Santera zu erklären. „Eigentlich ist es eine Sucht“, sagt er. Sie hat ihr Leben komplett verändert und lebt in einem Lager. „Alles, was ich in meinem Leben habe, ist in diesem Van“, sagt Santera. Ihr Name und mehrere Fotos von ihr sind in großen Lettern auf dem Wagen angebracht. Ihr persönlicher Stolz: Kaffeemaschine. „Als Teenager habe ich als Barista in Cafés gearbeitet. Sobald Sie einen guten Kaffee getrunken haben, ist das alles, was Sie tun können.” Ihr sogenanntes „Van Life“ teilt die 20-Jährige auch auf Instagram – einer wichtigen Plattform, um sich selbst zu vermarkten. Er erhält selten hasserfüllte oder anzügliche Nachrichten. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, die Sie gerne näher kennenlernen möchten. Für eine Beziehung hat Santera derzeit jedoch keine Zeit: “Für mich hat das keinen Platz im Leben.” Aber er sagt: “Irgendwann wird es wieder Zeit für eine Beziehung.” Aber das wohl erst nach dem großen olympischen Abenteuer. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.


title: “Elena Santera Olympia Gold Als Ziel Die Schweizer Windsurferin Will Kein Surfer Chick Sein. Klmat” ShowToc: true date: “2022-11-12” author: “Clinton Ott”


Elena Santera: Olympia-Gold als Ziel – Die Schweizer Windsurferin will kein “Surfer-Chick” sein.

Eine Schweizerin möchte mit dem Windsurfen anfangen. Die Schweizer Meisterschaft soll der erste Schritt sein. Ein Schweizer Windsurfer will die Surfwelt im Sturm erobern. 20 Minuten

Windsurferin Elena Santera will Surf-Karriere machen. Sport ist ihre Leidenschaft. Er macht nur ein bisschen Windsurfen.

Elena Santera hat große Pläne – sie soll Olympia-Gold werden. Dies beim Windsurfen in der Foil-Kategorie, einer Teildisziplin des Sports, die 2024 Olympia-Premiere feiert und erst für die nächsten beiden Olympischen Spiele bestätigt ist. Aber der Sport ist nicht nur neu bei den Olympischen Spielen. Es ist auch für den 20-jährigen Santera. Vor knapp zwei Jahren stand der gebürtige Zürcher erstmals auf einem Foil am Gardasee. Doch nach der ersten Fahrt war für sie klar: Sie möchte diesen Sport professionell ausüben. Nur kurze Zeit nach der Premiere ging es mit professionellem Equipment nach Teneriffa. Drei Monate lang trainierte er mit den besten Athleten. Der Start ging schief, wie er in der 20. Minute sagt: „Ich musste die Segel setzen, ich hatte keine Ahnung und es hat eine Stunde gedauert.“

Drei Frauen – ein Plan

Aber Leidenschaft und Wille waren größer als Scham. Der Wille wurde auch durch den ersten Unfall, den Santera erlebte, nicht gebrochen. „Ich durfte mit einem Windsurf-Idol surfen, aber dann kam eine Welle, ich ließ mich fallen und brach ihr Segel“, sagt die Sportlerin schmunzelnd. Ein prägendes, aber auch lustiges Erlebnis für die junge Schweizerin mit tschechischen Wurzeln. Auf Teneriffa traf Santera zwei weitere junge Windsurfer, Helle Oppedal und Sara Wennekes. Die Chemie stimmte sofort und gemeinsam gründeten sie „World of Windsurfgirls“. Sandera erklärt: „Wir haben zusammengearbeitet. Normalerweise sind Sie in einem nationalen Verband. Da der Sport aber noch sehr neu ist, gibt es noch nicht viele Athleten dort. Ich arbeite bei Swiss Sailing, habe aber keinen Coach von dort. Wir entscheiden, wie wir trainieren, wir zahlen unsere eigene Rechnung.” 1/4 Elena Hostage wird Olympia-Gold. 20 Minuten/Ela Celik Der 20-Jährige ist professioneller Windsurfer. 20 Minuten/Ela Celik Er fährt mit einem Van durch die Gegend. 20 Minuten/Ela Celik Es ist nicht immer einfach, vor allem finanziell, da Windsurfen ein Randsport ist. Doch die Vorteile überwiegen, sagt der 20-Jährige: „Wir haben absolute Freiheit. Wir konzentrieren uns auch auf andere Dinge, wie einen Podcast oder psychische Gesundheit.” Santera ist es wichtig, dass die Gruppe nicht als „Surfer-Chicks“ wahrgenommen wird. Sie wollen Aufklärungsarbeit leisten, vor allem im psychischen Bereich, auch weil die junge Schweizerin selbst mit diesen Themen in Berührung gekommen ist. „Ich hatte vier Jahre lang Magersucht. Ich habe mich durch meine Familie und Freunde geoutet», erklärt die Zürcherin. „Ich war wütend auf die Regeln, die mich dazu gebracht haben, und ich möchte es ansprechen. Man muss darüber reden, damit andere nicht damit enden.” Santera weiter: „Ich möchte nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass es mir nicht gut geht. Ich möchte nur zeigen, dass es passieren kann.” Du schämst dich nicht, darüber zu sprechen. «Ich will klarstellen», sagte die Zürcherin. Große gesellschaftliche Tabus gibt es für den 20-Jährigen nicht. Sie spricht auf Instagram und in Podcasts über Finanzen, Sexualität, körperliche und geistige Gesundheit. Auch weil es im Spitzensport eine wichtige Rolle spielt: „Man wird im Sport oft als Nummer gesehen. Du musst Leistung erbringen, denn nur so verdienst du Geld.”

Der Schweizer Meistertitel steht bevor

Er befürchtet nicht, dass solche Probleme auch Sponsoren abschrecken werden. „Wir wollen Unternehmen finden, die unsere Werte teilen und mit ihnen arbeiten und Dinge für sie tun, wie Windsurf-Events für Mitarbeiter oder Themendiskussionen. Wir wollen etwas zurückgeben», sagt die junge Zürcherin. Sponsoren zu finden ist harte Arbeit, aber extrem wichtig, denn so finanziert Santera ihre Karriere. Die Schweizer Meisterschaft findet Anfang September in Silvaplana statt. Santera will liefern. Letztes Jahr war es der dritte Platz. Jetzt muss es der Sieg sein: „Ich weiß, dass meine Leistung viel besser ist als im Vorjahr. Deshalb denke ich, dass ich es gewinnen kann.” An Olympia 2024 in Paris wird es für die Schweizer wohl keine Medaille geben. Oberstes Ziel ist die Qualifikation – 2028 folgt der große Triumph.

Mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus

Dafür rudert Santera auch mit ihrem Studium zurück. Wie ihr Vater will sie in die Chirurgie gehen und studiert deshalb Medizin. Es hat bereits sein erstes Jahr hinter sich. Allerdings ruht sie derzeit mit ihrem Studium. „Im zweiten Jahr müsste ich drei- bis viermal die Woche an der Uni sein. Dieses Jahr war ich vielleicht drei Wochen in der Schweiz. Es ist also unmöglich.” Das Medizinstudium will er aber nicht abbrechen. Klar: Eine medizinische Ausbildung wäre beim Windsurfen ein klares Plus. Denn Verletzungen gehören zu diesem Extremsport dazu. Das spürte auch Santera in ihrer jungen Karriere. „Wenn du mit dieser Geschwindigkeit fällst und auf dem Wasser aufschlägst, fühlt es sich an wie Beton.“ Tatsächlich: Santera verletzte sich einmal am Zeh: „Der war fast abgeschnitten, der hing einfach“, erklärt der Nachwuchssportler. Zu ihrem Glück entdeckte sie ein Bootsmann und zog sie an Land. Von dort brachte er sie mit einem Krankenwagen ab. Im Krankenhaus wurde der Zeh mit sieben Stichen wieder befestigt. Am nächsten Tag nahm Santera noch am Wettbewerb teil.

So funktioniert Foil-Surfen

Dank des Hydrofoils unter dem Board, dem sogenannten Foil, steht das Board auch bei etwas Wind komplett aus dem Wasser. Mit hoher Geschwindigkeit gleiten Sie fast einen Meter über das Wasser. Sportler sind bis zu 60 km/h schnell. „Das ist wie Fliegen“, erklärt Santera. Trotz solcher Horrorgeschichten überwiegt die Leidenschaft für den Sport. „Es ist etwas Fantastisches, wie Fliegen“, versucht Santera zu erklären. „Eigentlich ist es eine Sucht“, sagt er. Sie hat ihr Leben komplett verändert und lebt in einem Lager. „Alles, was ich in meinem Leben habe, ist in diesem Van“, sagt Santera. Ihr Name und mehrere Fotos von ihr sind in großen Lettern auf dem Wagen angebracht. Ihr persönlicher Stolz: Kaffeemaschine. „Als Teenager habe ich als Barista in Cafés gearbeitet. Sobald Sie einen guten Kaffee getrunken haben, ist das alles, was Sie tun können.” Ihr sogenanntes „Van Life“ teilt die 20-Jährige auch auf Instagram – einer wichtigen Plattform, um sich selbst zu vermarkten. Er erhält selten hasserfüllte oder anzügliche Nachrichten. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, die Sie gerne näher kennenlernen möchten. Für eine Beziehung hat Santera derzeit jedoch keine Zeit: “Für mich hat das keinen Platz im Leben.” Aber er sagt: “Irgendwann wird es wieder Zeit für eine Beziehung.” Aber das wohl erst nach dem großen olympischen Abenteuer. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.


title: “Elena Santera Olympia Gold Als Ziel Die Schweizer Windsurferin Will Kein Surfer Chick Sein. Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-09” author: “Lisa Miller”


Elena Santera: Olympia-Gold als Ziel – Die Schweizer Windsurferin will kein “Surfer-Chick” sein.

Eine Schweizerin möchte mit dem Windsurfen anfangen. Die Schweizer Meisterschaft soll der erste Schritt sein. Ein Schweizer Windsurfer will die Surfwelt im Sturm erobern. 20 Minuten

Windsurferin Elena Santera will Surf-Karriere machen. Sport ist ihre Leidenschaft. Er macht nur ein bisschen Windsurfen.

Elena Santera hat große Pläne – sie soll Olympia-Gold werden. Dies beim Windsurfen in der Foil-Kategorie, einer Teildisziplin des Sports, die 2024 Olympia-Premiere feiert und erst für die nächsten beiden Olympischen Spiele bestätigt ist. Aber der Sport ist nicht nur neu bei den Olympischen Spielen. Es ist auch für den 20-jährigen Santera. Vor knapp zwei Jahren stand der gebürtige Zürcher erstmals auf einem Foil am Gardasee. Doch nach der ersten Fahrt war für sie klar: Sie möchte diesen Sport professionell ausüben. Nur kurze Zeit nach der Premiere ging es mit professionellem Equipment nach Teneriffa. Drei Monate lang trainierte er mit den besten Athleten. Der Start ging schief, wie er in der 20. Minute sagt: „Ich musste die Segel setzen, ich hatte keine Ahnung und es hat eine Stunde gedauert.“

Drei Frauen – ein Plan

Aber Leidenschaft und Wille waren größer als Scham. Der Wille wurde auch durch den ersten Unfall, den Santera erlebte, nicht gebrochen. „Ich durfte mit einem Windsurf-Idol surfen, aber dann kam eine Welle, ich ließ mich fallen und brach ihr Segel“, sagt die Sportlerin schmunzelnd. Ein prägendes, aber auch lustiges Erlebnis für die junge Schweizerin mit tschechischen Wurzeln. Auf Teneriffa traf Santera zwei weitere junge Windsurfer, Helle Oppedal und Sara Wennekes. Die Chemie stimmte sofort und gemeinsam gründeten sie „World of Windsurfgirls“. Sandera erklärt: „Wir haben zusammengearbeitet. Normalerweise sind Sie in einem nationalen Verband. Da der Sport aber noch sehr neu ist, gibt es noch nicht viele Athleten dort. Ich arbeite bei Swiss Sailing, habe aber keinen Coach von dort. Wir entscheiden, wie wir trainieren, wir zahlen unsere eigene Rechnung.” 1/4 Elena Hostage wird Olympia-Gold. 20 Minuten/Ela Celik Der 20-Jährige ist professioneller Windsurfer. 20 Minuten/Ela Celik Er fährt mit einem Van durch die Gegend. 20 Minuten/Ela Celik Es ist nicht immer einfach, vor allem finanziell, da Windsurfen ein Randsport ist. Doch die Vorteile überwiegen, sagt der 20-Jährige: „Wir haben absolute Freiheit. Wir konzentrieren uns auch auf andere Dinge, wie einen Podcast oder psychische Gesundheit.” Santera ist es wichtig, dass die Gruppe nicht als „Surfer-Chicks“ wahrgenommen wird. Sie wollen Aufklärungsarbeit leisten, vor allem im psychischen Bereich, auch weil die junge Schweizerin selbst mit diesen Themen in Berührung gekommen ist. „Ich hatte vier Jahre lang Magersucht. Ich habe mich durch meine Familie und Freunde geoutet», erklärt die Zürcherin. „Ich war wütend auf die Regeln, die mich dazu gebracht haben, und ich möchte es ansprechen. Man muss darüber reden, damit andere nicht damit enden.” Santera weiter: „Ich möchte nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass es mir nicht gut geht. Ich möchte nur zeigen, dass es passieren kann.” Du schämst dich nicht, darüber zu sprechen. «Ich will klarstellen», sagte die Zürcherin. Große gesellschaftliche Tabus gibt es für den 20-Jährigen nicht. Sie spricht auf Instagram und in Podcasts über Finanzen, Sexualität, körperliche und geistige Gesundheit. Auch weil es im Spitzensport eine wichtige Rolle spielt: „Man wird im Sport oft als Nummer gesehen. Du musst Leistung erbringen, denn nur so verdienst du Geld.”

Der Schweizer Meistertitel steht bevor

Er befürchtet nicht, dass solche Probleme auch Sponsoren abschrecken werden. „Wir wollen Unternehmen finden, die unsere Werte teilen und mit ihnen arbeiten und Dinge für sie tun, wie Windsurf-Events für Mitarbeiter oder Themendiskussionen. Wir wollen etwas zurückgeben», sagt die junge Zürcherin. Sponsoren zu finden ist harte Arbeit, aber extrem wichtig, denn so finanziert Santera ihre Karriere. Die Schweizer Meisterschaft findet Anfang September in Silvaplana statt. Santera will liefern. Letztes Jahr war es der dritte Platz. Jetzt muss es der Sieg sein: „Ich weiß, dass meine Leistung viel besser ist als im Vorjahr. Deshalb denke ich, dass ich es gewinnen kann.” An Olympia 2024 in Paris wird es für die Schweizer wohl keine Medaille geben. Oberstes Ziel ist die Qualifikation – 2028 folgt der große Triumph.

Mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus

Dafür rudert Santera auch mit ihrem Studium zurück. Wie ihr Vater will sie in die Chirurgie gehen und studiert deshalb Medizin. Es hat bereits sein erstes Jahr hinter sich. Allerdings ruht sie derzeit mit ihrem Studium. „Im zweiten Jahr müsste ich drei- bis viermal die Woche an der Uni sein. Dieses Jahr war ich vielleicht drei Wochen in der Schweiz. Es ist also unmöglich.” Das Medizinstudium will er aber nicht abbrechen. Klar: Eine medizinische Ausbildung wäre beim Windsurfen ein klares Plus. Denn Verletzungen gehören zu diesem Extremsport dazu. Das spürte auch Santera in ihrer jungen Karriere. „Wenn du mit dieser Geschwindigkeit fällst und auf dem Wasser aufschlägst, fühlt es sich an wie Beton.“ Tatsächlich: Santera verletzte sich einmal am Zeh: „Der war fast abgeschnitten, der hing einfach“, erklärt der Nachwuchssportler. Zu ihrem Glück entdeckte sie ein Bootsmann und zog sie an Land. Von dort brachte er sie mit einem Krankenwagen ab. Im Krankenhaus wurde der Zeh mit sieben Stichen wieder befestigt. Am nächsten Tag nahm Santera noch am Wettbewerb teil.

So funktioniert Foil-Surfen

Dank des Hydrofoils unter dem Board, dem sogenannten Foil, steht das Board auch bei etwas Wind komplett aus dem Wasser. Mit hoher Geschwindigkeit gleiten Sie fast einen Meter über das Wasser. Sportler sind bis zu 60 km/h schnell. „Das ist wie Fliegen“, erklärt Santera. Trotz solcher Horrorgeschichten überwiegt die Leidenschaft für den Sport. „Es ist etwas Fantastisches, wie Fliegen“, versucht Santera zu erklären. „Eigentlich ist es eine Sucht“, sagt er. Sie hat ihr Leben komplett verändert und lebt in einem Lager. „Alles, was ich in meinem Leben habe, ist in diesem Van“, sagt Santera. Ihr Name und mehrere Fotos von ihr sind in großen Lettern auf dem Wagen angebracht. Ihr persönlicher Stolz: Kaffeemaschine. „Als Teenager habe ich als Barista in Cafés gearbeitet. Sobald Sie einen guten Kaffee getrunken haben, ist das alles, was Sie tun können.” Ihr sogenanntes „Van Life“ teilt die 20-Jährige auch auf Instagram – einer wichtigen Plattform, um sich selbst zu vermarkten. Er erhält selten hasserfüllte oder anzügliche Nachrichten. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, die Sie gerne näher kennenlernen möchten. Für eine Beziehung hat Santera derzeit jedoch keine Zeit: “Für mich hat das keinen Platz im Leben.” Aber er sagt: “Irgendwann wird es wieder Zeit für eine Beziehung.” Aber das wohl erst nach dem großen olympischen Abenteuer. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.


title: “Elena Santera Olympia Gold Als Ziel Die Schweizer Windsurferin Will Kein Surfer Chick Sein. Klmat” ShowToc: true date: “2022-12-15” author: “Kevin Torres”


Elena Santera: Olympia-Gold als Ziel – Die Schweizer Windsurferin will kein “Surfer-Chick” sein.

Eine Schweizerin möchte mit dem Windsurfen anfangen. Die Schweizer Meisterschaft soll der erste Schritt sein. Ein Schweizer Windsurfer will die Surfwelt im Sturm erobern. 20 Minuten

Windsurferin Elena Santera will Surf-Karriere machen. Sport ist ihre Leidenschaft. Er macht nur ein bisschen Windsurfen.

Elena Santera hat große Pläne – sie soll Olympia-Gold werden. Dies beim Windsurfen in der Foil-Kategorie, einer Teildisziplin des Sports, die 2024 Olympia-Premiere feiert und erst für die nächsten beiden Olympischen Spiele bestätigt ist. Aber der Sport ist nicht nur neu bei den Olympischen Spielen. Es ist auch für den 20-jährigen Santera. Vor knapp zwei Jahren stand der gebürtige Zürcher erstmals auf einem Foil am Gardasee. Doch nach der ersten Fahrt war für sie klar: Sie möchte diesen Sport professionell ausüben. Nur kurze Zeit nach der Premiere ging es mit professionellem Equipment nach Teneriffa. Drei Monate lang trainierte er mit den besten Athleten. Der Start ging schief, wie er in der 20. Minute sagt: „Ich musste die Segel setzen, ich hatte keine Ahnung und es hat eine Stunde gedauert.“

Drei Frauen – ein Plan

Aber Leidenschaft und Wille waren größer als Scham. Der Wille wurde auch durch den ersten Unfall, den Santera erlebte, nicht gebrochen. „Ich durfte mit einem Windsurf-Idol surfen, aber dann kam eine Welle, ich ließ mich fallen und brach ihr Segel“, sagt die Sportlerin schmunzelnd. Ein prägendes, aber auch lustiges Erlebnis für die junge Schweizerin mit tschechischen Wurzeln. Auf Teneriffa traf Santera zwei weitere junge Windsurfer, Helle Oppedal und Sara Wennekes. Die Chemie stimmte sofort und gemeinsam gründeten sie „World of Windsurfgirls“. Sandera erklärt: „Wir haben zusammengearbeitet. Normalerweise sind Sie in einem nationalen Verband. Da der Sport aber noch sehr neu ist, gibt es noch nicht viele Athleten dort. Ich arbeite bei Swiss Sailing, habe aber keinen Coach von dort. Wir entscheiden, wie wir trainieren, wir zahlen unsere eigene Rechnung.” 1/4 Elena Hostage wird Olympia-Gold. 20 Minuten/Ela Celik Der 20-Jährige ist professioneller Windsurfer. 20 Minuten/Ela Celik Er fährt mit einem Van durch die Gegend. 20 Minuten/Ela Celik Es ist nicht immer einfach, vor allem finanziell, da Windsurfen ein Randsport ist. Doch die Vorteile überwiegen, sagt der 20-Jährige: „Wir haben absolute Freiheit. Wir konzentrieren uns auch auf andere Dinge, wie einen Podcast oder psychische Gesundheit.” Santera ist es wichtig, dass die Gruppe nicht als „Surfer-Chicks“ wahrgenommen wird. Sie wollen Aufklärungsarbeit leisten, vor allem im psychischen Bereich, auch weil die junge Schweizerin selbst mit diesen Themen in Berührung gekommen ist. „Ich hatte vier Jahre lang Magersucht. Ich habe mich durch meine Familie und Freunde geoutet», erklärt die Zürcherin. „Ich war wütend auf die Regeln, die mich dazu gebracht haben, und ich möchte es ansprechen. Man muss darüber reden, damit andere nicht damit enden.” Santera weiter: „Ich möchte nicht darauf aufmerksam gemacht werden, dass es mir nicht gut geht. Ich möchte nur zeigen, dass es passieren kann.” Du schämst dich nicht, darüber zu sprechen. «Ich will klarstellen», sagte die Zürcherin. Große gesellschaftliche Tabus gibt es für den 20-Jährigen nicht. Sie spricht auf Instagram und in Podcasts über Finanzen, Sexualität, körperliche und geistige Gesundheit. Auch weil es im Spitzensport eine wichtige Rolle spielt: „Man wird im Sport oft als Nummer gesehen. Du musst Leistung erbringen, denn nur so verdienst du Geld.”

Der Schweizer Meistertitel steht bevor

Er befürchtet nicht, dass solche Probleme auch Sponsoren abschrecken werden. „Wir wollen Unternehmen finden, die unsere Werte teilen und mit ihnen arbeiten und Dinge für sie tun, wie Windsurf-Events für Mitarbeiter oder Themendiskussionen. Wir wollen etwas zurückgeben», sagt die junge Zürcherin. Sponsoren zu finden ist harte Arbeit, aber extrem wichtig, denn so finanziert Santera ihre Karriere. Die Schweizer Meisterschaft findet Anfang September in Silvaplana statt. Santera will liefern. Letztes Jahr war es der dritte Platz. Jetzt muss es der Sieg sein: „Ich weiß, dass meine Leistung viel besser ist als im Vorjahr. Deshalb denke ich, dass ich es gewinnen kann.” An Olympia 2024 in Paris wird es für die Schweizer wohl keine Medaille geben. Oberstes Ziel ist die Qualifikation – 2028 folgt der große Triumph.

Mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus

Dafür rudert Santera auch mit ihrem Studium zurück. Wie ihr Vater will sie in die Chirurgie gehen und studiert deshalb Medizin. Es hat bereits sein erstes Jahr hinter sich. Allerdings ruht sie derzeit mit ihrem Studium. „Im zweiten Jahr müsste ich drei- bis viermal die Woche an der Uni sein. Dieses Jahr war ich vielleicht drei Wochen in der Schweiz. Es ist also unmöglich.” Das Medizinstudium will er aber nicht abbrechen. Klar: Eine medizinische Ausbildung wäre beim Windsurfen ein klares Plus. Denn Verletzungen gehören zu diesem Extremsport dazu. Das spürte auch Santera in ihrer jungen Karriere. „Wenn du mit dieser Geschwindigkeit fällst und auf dem Wasser aufschlägst, fühlt es sich an wie Beton.“ Tatsächlich: Santera verletzte sich einmal am Zeh: „Der war fast abgeschnitten, der hing einfach“, erklärt der Nachwuchssportler. Zu ihrem Glück entdeckte sie ein Bootsmann und zog sie an Land. Von dort brachte er sie mit einem Krankenwagen ab. Im Krankenhaus wurde der Zeh mit sieben Stichen wieder befestigt. Am nächsten Tag nahm Santera noch am Wettbewerb teil.

So funktioniert Foil-Surfen

Dank des Hydrofoils unter dem Board, dem sogenannten Foil, steht das Board auch bei etwas Wind komplett aus dem Wasser. Mit hoher Geschwindigkeit gleiten Sie fast einen Meter über das Wasser. Sportler sind bis zu 60 km/h schnell. „Das ist wie Fliegen“, erklärt Santera. Trotz solcher Horrorgeschichten überwiegt die Leidenschaft für den Sport. „Es ist etwas Fantastisches, wie Fliegen“, versucht Santera zu erklären. „Eigentlich ist es eine Sucht“, sagt er. Sie hat ihr Leben komplett verändert und lebt in einem Lager. „Alles, was ich in meinem Leben habe, ist in diesem Van“, sagt Santera. Ihr Name und mehrere Fotos von ihr sind in großen Lettern auf dem Wagen angebracht. Ihr persönlicher Stolz: Kaffeemaschine. „Als Teenager habe ich als Barista in Cafés gearbeitet. Sobald Sie einen guten Kaffee getrunken haben, ist das alles, was Sie tun können.” Ihr sogenanntes „Van Life“ teilt die 20-Jährige auch auf Instagram – einer wichtigen Plattform, um sich selbst zu vermarkten. Er erhält selten hasserfüllte oder anzügliche Nachrichten. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, die Sie gerne näher kennenlernen möchten. Für eine Beziehung hat Santera derzeit jedoch keine Zeit: “Für mich hat das keinen Platz im Leben.” Aber er sagt: “Irgendwann wird es wieder Zeit für eine Beziehung.” Aber das wohl erst nach dem großen olympischen Abenteuer. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.